DECT

DECT steht für Digital Enhanced Cordless Telecomunications(system) und ist heutzutage in vielen Haushalten vertreten. Es stellt das private Gegenstück zu öffentlichen Netzen wie GSM dar. Bei DECT wir der Teilnehmer gleichzeitig zum Netzbetreiber, denn er besitzt alle Komponenten die zur mobilen Kommunikation für daheim notwendig sind. Leider erstreckt sich sein Netz auf maximal 300m Meter was die kommerzielle Nutzung solcher Netze uninteressant macht. Dies ist nur mit einem hohen technischen aufwand möglich er dem bei einem GSM-Netz nahe kommt und daher nur für Firmen-interne Systeme sinnvoll. So verfügt eine Firma über mehrere Basisstationen die eine Kommunikation mittelt DECT auch über die maximalen 300m hinaus möglich macht. Auch Repeater können eingesetzt werden. Die Verwandtschaft  mit ISDN unterstützt diese Optionen. Der Hauptanwendungsbereich ist aber im Haushalt angesiedelt. Dies ist auch in der geringen Reichweite deutlich zu erkennen. Der Frequenzbereich liegt in der Nähe des GSM 1800-Systems, zwischen 1,88 und 1,9 GHz.

Anwendungsbeispiele:

1.) Haushalt

Dieser Fall ist sozusagen Standart. Der Teilnehmer kauf sich beim Elektrohändler ein DECT-Set bestehend aus einem Mobilteil und einer Basisstation. Die Basisstation wird direkt an die TLN-Leitung oder am S0-Bus Angeschlossen und ist als klassisches Schnurlostelefon in Verwendung. Manchmal verfügt ein solcher Haushalt über zwei oder mehr Mobilteile um sich intern zu verständigen. Dazu ist aber kein externes Netz beteiligt.
 

In diesem Fall verfügt die Firma über eine TK-Anlage, die vom Hersteller speziell für DECT entwickelt und mit dem MSC im GSM-Netz vergleichbar ist. Sie dient zur Vernetzung der einzelnen Zellen miteinander. In diesem Netz sind bereits Handover möglich. Zusätzlich können auch an die TK-Anlage herkömmliche Telefone angeschlossen werden. Sollte ein Bereich des Firmenareals schlecht versorgt sein, so kann ein Repeater eingesetzt werden. Er  verständigt sich auf Trägerfrequenz A mit der BS und übersetzt das ganze auf Trägerfrequenz B mit der die MS arbeitet. Somit kann die Reichweite verdoppelt werden.
Systeme für den industriellen Gebrauch werden von Siemens, DeTeWe oder Ericsson angeboten. Sie sind meist kombinierbar mit GSM. Hier für werden Spezielle Handies hergestellt die sowohl GSM als auch DECT tauglich sind. Verlässt das Handy den Wirkungsbereich des DECT-Systems bucht es sich automatisch in dem nächstgelegenem Handynetz ein. Vorraussetzung ist natürlich ein gültiger Kartenvertrag bei einem Mobilfunkbetreiber. Manche Mobilfunkbetreiber bieten ein Feature namens VPN an. Hinter VPN steht Virtual Private Network. Es ist ein IN-Dienst der besonderen Art.
Ein Beispiel: Herr Müller arbeitet in der Personalabteilung der Firma X. Er besitz einen normalen Tischapparat sowie ein Dual-Mode Handy. Verlässt Herr Müller nun sein Büro drück er auf eine Taste an seinem Tischapparat und alle eingehenden Anrufe gehen auf des Handy. Herr Müller fährt nun mit seinem Wagen vom Firmengelände in das Werk der Firma X. Als er die Reichweite der DECT-Basisstation verlässt bucht sich das Handy im Handynetz A ein. Hier hat Herr Müller zwar auch eine normale Rufnummer, doch die braucht er nicht, denn alle eingehenden Anrufe von seinem Tischapparat werden an ihn weitergeleitet. Im Werk angelangt bucht sich das Handy wieder in das örtliche Firmen-DECT-Netz ein. Komplettsysteme dieser Art werden von fast allen Netzbetreibern angeboten und gewährleisten maximale Erreichbarkeit.

Eine Anwendung ganz anderer Art führte die Telekom Austria in Großraum Baden durch. Hier wurde Baden komplett mit DECT-Basisstationen versorgt. Wenn man nun ein DECT-Handy sein eigen nennen konnte, konnte man sich bei der Telekom melden um sein Mobilteil registrieren zu lassen. Nach erfolgter Registrierung konnte man in ganz Baden unter seiner gewohnten Festnummer reichbar sein. Dieser Feldversuch lieferte wichtige Erkenntnisse über die Alltagstauglichkeit von großflächigen DECT-Mobilfunksystemen.
 

Nun tauch sicherlich auch die Frage auf, wie nun mehrere Leute in einem Haus eine DECT-Anlage besitzten können ohne, dass alle Anlagen an einem gemeinsamen Rechner hängen und es zu keinen Frequenzkollisionen kommen kann. Zunächst kommt uns hier die geringe Reichweite des DECT-Systems entgegen. Von wenigen Metern (30) in Gebäuden bis zu 300m im Freien. Das heißt, dass man zum Beispiel auf der Nachbarstiege einer Wohnhausanlage bereits die Frequenz wieder verwenden kann. Aber was ist jetzt wenn nun in einem Stockwerk mehrere Leute eine DECT-Anlage besitzten? Die DECT-Basisstationen machen sich das sozusagen „untereinander aus“. Sprich wenn man eine BS in betrieb nimmt, „horcht“ diese das DECT-Frequenzspektrum ab. Findet sie nun eine andere Trägerfrequenz, wird eine andere Frequenz zur eigenen Kommunikation gewählt. Grundsätzlich sind 12 Trägerfrequenzen möglich. Wobei diese eine Abstand zueinander von 1,782 MHz haben. Eine BS kann nun nur eine Trägerfrequenz nutzen oder mehrere, bis hin zu allen 12. Dies ist je nach Verfügbarkeit und Güte abhängig.
Übertragen wird natürlich im Zeiltmuliplex. Jede Trägerfrequenz bietet 24 Zeitschlitzte (12 Duplexkanäle). Die unteren 12 Zeitschlitze dienen zur Kommunikation zwischen BS zur MS. Die anderen 12 zu Kommunikation von MS zur BS. Jeder Rahmen ist 10ms lang. Jeder der 24 Zeitschlitzten dauert daher 417µs. In einem Zeitschlitz können 479 Bit übertragen werden. Das ergibt eine maximale Übertragungsrate von 1152kbit/s. Dies erscheint zunächst sehr hoch, doch wenn man bedenkt, dass von 479 nur 324 genutzt werden können, da die restlichen 64 zu Signalisierung benötigt werden, und dass bis 120 MS von einer BS betreut werden können relativiert sich diese Zahl.

Da diese Übertragungsprozedur sehr viele Freiräume lässt besteht des Problem der Inkompatibilität der Systeme verschiedener Hersteller zueinander. Daher wurde GAP geschaffen. GAP steht für „Generic Access Profile“. Es regelt bestimmte Abläufe im DECT-System wie Abmeldeprozeduren und ähnlichen. Allerdings kommt es immer wieder zu Fehlern in der Auslegung von GAP. So kann es durchaus möglich sein, dass zwar eine MS der Firma A sich bei der BS der Firma B anmelden kann, aber die MS der Firma B sich nicht bei der BS der Firma A nicht anmelden kann, aber beide Mobilteile sich bei der BS der Firma C funktionieren.
Diese Offenheit des Systems lässt auch Nutzung der gesamten Bandbreite des DECT-Spektrums zu, zum Beispiel für Datenübertragungen. Eine andere Anwendung in Beziehung Datenübertragung wäre das Kabellose Modem. Hierbei wird am PC ein DECT-Modem angeschlossen. Dieses verfügt über serielle Schnittstelle oder USB und wird wie ein DECT-Mobilteil an der Basisstation angemeldet. Danach kann man nun über das DECT-Modem und die Basisstation im Internet surfen. Weiters ist es möglich sich mit einem anderen DECT-Modem zu verbinden. Sprich eine Interne Verbindung über das DECT-Netz zwischen zwei oder mehr Computern ist möglich. Es gibt sogar eine Variante von Siemens wo man keine BS braucht um Zwei Computer zu verbinden.

Die einzelnen Schichten sind, wie könnte es anders sein, an dem OSI-Schichtenmodell orientiert und bestehen aus 4 wesentlichen Schichten.

Den Network-Layer

Hier sind die Zeichengabeprozeduren wie bei der 3.ISDN-Schicht definiert plus noch speziellen Funktionen für die Mobilität, ähnlich wie bei GSM.

Der Data-Link-Control-Layer

Er ist die Sicherungsschicht und ist der OSI-Schicht 2 mittels HDLC-Protokol (ISDN) gleich zu setzten, jedoch wird die Sicherung in User und Control aufgeteilt was wiederum GSM sehr nahe kommt.
 

Der Physical-Layer

Hier werden die Frequenzen verwaltet die einer BS zugewiesen sind.
 

Der MAC-Layer

In der Medium Access Control werden Kanal ausgewählt die einer MS zugewiesen werden sowie werden diese Verwaltet. Man könnte es mit dem MAC-Layer im ISDN-Protokoll gleichsetzen oder mit der Teilnehmerverwaltung im HLR in Verbindung mit VLR. Eine gewisse Ähnlichkeiten zu der  MAC in einem Netzwerk ist nicht von der Hand zu weisen.
 

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